Pflege beim Golden Retriever

Aktualisiert am: 22.05.2023

Der Golden Retriever trägt sein Aussehen bereits im Namen. Das Fell ist cremefarben, hell golden oder dunkel golden. Damit sein namensgebendes Fell schön und glänzend bleibt, ist kein großer Pflegeaufwand nötig. Einige Punkte sollten Goldie-Besitzer jedoch beachten, damit der Hund weniger haart und damit Haut und Fell gesund sind. Auch Zähne, Krallen, Ohren, Augen und Ballen sollten Hundebesitzer regelmäßig kontrollieren. Weitere Informationen zur Pflege von Augen und Ohren, zum Krallenschneiden und Zähneputzen gibt es in unserem Artikel über die Pflege von Hunden.

Fellpflege beim Golden Retriever

Der Golden Retriever hat ein mittellanges, einfarbiges Deckhaar. Darunter liegt das feinere Unterfell, das sich im Jahresverlauf verändert. Während das Sommerfell leichter und weniger dicht ist, haben Goldies im Winter deutlich mehr Unterwolle. Das bedeutet, dass der Golden Retriever zweimal jährlich einen Fellwechsel durchmacht – einmal am Ende des Winters, einmal am Ende des Sommers. Währenddessen haaren die Hunde besonders stark. Bei unkastrierten Hündinnen kommt es zusätzlich auch durch die Läufigkeiten zu einem Rhythmus mit weniger und mit mehr Fellverlust.

Fellpflege über das Jahr und im Fellwechsel

Generell sollten Goldie-Besitzer sich darauf einstellen, dass alle Retriever haaren. Einen haarfreien oder steril sauberen Haushalt wird man nie wieder haben, nachdem ein Golden Retriever eingezogen ist. Allerdings lassen sich die etwas längeren Goldie-Haare recht gut wegsaugen. Im Gegensatz zu den borstigeren Haaren vieler Kurzhaarhunde stecken die Haare nicht in Teppichen oder Polstern fest. Mit der richtigen Fellpflege hält sich das Haaren außerdem in Grenzen. In Zeiten, in denen der Golden Retriever wenig haart, reicht regelmäßiges Bürsten völlig aus. Je nach Hund ist es im Normalfall genug, einmal wöchentlich das Fell gründlich durchzubürsten. Welche Bürste ideal ist, empfiehlt oft schon der Züchter, der schließlich große Erfahrung bei der Pflege seiner Hunde hat. Am besten schafft man sich anfangs direkt drei Bürsten bzw. Kämme an: Eine einfache Bürste für die Pflege zwischendurch, eine spezielle Unterfellbürste für Hunde mit mittellangem Fell und einen Unterfellkamm.

Im Fellwechsel erfordert die Pflege etwas mehr Aufwand, wenn man nicht möchte, dass zu viele Haare im Haus landen. Sobald man beim Streicheln merkt, dass vermehrt Fell ausgeht, sollte man häufiger bürsten. Beim Golden Retriever eignet sich ein Unterfell-Kamm, mit dem man hin und wieder das lose Unterfell auskämmt. Dann hat man wieder einige Tage Ruhe. Manche Hundebesitzer nutzen auch die Tatsache, dass sich das Fell nach dem Waschen besonders gut löst. Man kann den Golden Retriever baden und anschließend bei noch leicht feuchtem Fell gut auskämmen. Oder man nutzt einen Blower, einen besonders starken “Hunde-Fön”, der das lose Fell heraus bläst. Blowern lassen kann man einen Hund auch beim Hundefrisör.

Besser nicht scheren

Manchmal hat man den Eindruck, dass dem Hund im Sommer sehr warm ist. Das ist aber völlig normal. Viele Hunde sind bei heißem Wetter gemütlicher unterwegs, hechelt mehr und möchte sich weniger bewegen. Das gilt besonders auch für viele Golden Retriever. Am besten legt man längere Gassirunden dann einfach auf den kühleren Morgen oder Abend. Oder man bewegt sich in der Nähe von Wasser, wo der Hund sich jederzeit abkühlen kann. Scheren sollte man einen Golden Retriever auf keinen Fall. Auch wenn das Fell warm aussieht, so schützt es doch nicht nur vor Kälte. Gerade das längere Deckhaar bewahrt die Haut auch vor zu starker Sonneneinstrahlung. Zudem verändert Scheren die gesamte Fellstruktur und nimmt dem Hund die natürlichen Effekte der Wärmeregulation, die das Fell bietet.

Statt zu scheren, kann man dem Hund aber durchaus Erleichterung verschaffen: Lose Unterwolle sollte unbedingt regelmäßig gründlich entfernt werden. So kommt mehr Luft an die Haut. An Stellen mit besonders langem Deckhaar kann man dieses kürzen (oder beim Hundefrisör kürzen lassen). Mit einer Fellschere lassen sich die Haare an Ohren, Schwanz, Hinterbeinen und im Pfotenbereich einkürzen. Eine Effilierschere (Ausdünnschere) eignet sich, um im dichten Brust- und Halsfell etwas auszulichten.

Wasserliebende Hunde richtig pflegen

Der Golden Retriever ist ein Apportierhund. Retriever sollen ihrer ursprünglichen Bestimmung gemäß bei der Jagd geschossenes Wild zurückbringen. Dazu gehört auch das Apportieren von Enten aus dem Wasser oder das Bringen von Wild, das auf der anderen Seite eines Baches liegt. Die Hunde durften also nicht wasserscheu sein. Auch heute noch planschen und schwimmen viele Golden Retriever (Ausnahmen bestätigen die Regel) für ihr Leben gern. Mehr zur Wasserliebe des Goldies findet man unter Wesen, Charakter und Eigenschaften des Golden Retrievers.

Hautproblemen vorbeugen

Wird ein Hund regelmäßig bis auf die Haut nass, sollte man die Hautpflege und Fellpflege entsprechend gestalten. Auf feuchter Haut bilden sich leichter sogenannte Hot Spots (Entzündungen der Haut) und es vermehren sich mehr Keime und Pilze. Darum sollte man das Fell immer gut trocknen lassen. Im Sommer ist das meist kein Problem, hier trocknet der Hund oft schon auf dem Heimweg in der Sonne. Bei kühlerem Wetter sollte man den Hund daheim oder beim Einsteigen ins Auto gut abtrocknen. Ist man mit dem Auto unterwegs, empfiehlt es sich, den Liegeplatz oder die Transportbox mit waschbaren Decken auszulegen und immer einige alte Handtücher im Auto zu haben. Regelmäßiges Bürsten ist bei Wasserratten besonders wichtig. Es entfernt abgestorbene Haare und verhindert filzige Stellen. So trocknet das Fell deutlich schneller.

Wie oft muss man einen Golden Retriever baden?

Schlammige Pfoten kann man bei Bedarf einfach mit klarem Wasser abwaschen. Ein Bad mit einem Hundeshampoo ist nur nötig, wenn der Hund unangenehm riecht, zum Beispiel weil er sich in etwas gewälzt hat. Macht das Fell einen strähnigen oder fettigen Eindruck, kann ein Bad ebenfalls helfen. Wird das Fell jedoch auffällig schnell wieder fettig oder ist schuppig, könnte eine erhöhte Talgproduktion oder ein falsches Futter dahinter stecken. Hier kann der Tierarzt oft gute Tipps geben.

Allerdings ist es generell sinnvoll, jeden Hund hin und wieder mit Shampoo zu waschen. Im Fell sammeln sich mit der Zeit Talg, Dreck und Staub an. Nutzt man ein auf die Hundehaut abgestimmtes Shampoo, könnte man den Hund ohne ihm zu schaden wöchentlich damit einschäumen. Die meisten Hundebesitzer tun das aber nur alle ein bis drei Monate, was im Normalfall auch völlig ausreicht. Wichtig ist dabei aber, dass kein Shampoo für Menschen (auch nicht für Babys) verwendet wird, da Hunde einen höheren Haut-pH haben als der Mensch.1,2

 

Quellen

  1. Mason IS, et al. A review of the biology of canine skin with respect to the commensals Staphylococcus intermedius, Demodex canis and Malassezia pachydermatis. Vet Dermatol 1996; 7: 119-32.
  2. Matousek JL, Campbell KL. A comparative review of cutaneous pH. Vet Dermatol. 2002 Dec;13(6):293-300.

Bildquellen

Illustrationen: Stefan Große Halbuer

Man grooming of his dog at home © Depositphotos.com/stock.sokolov.com.ua

Bathing a dog Golden Retriever © Depositphotos.com/edu1971