Pflege beim Australian Shepherd

Aktualisiert am: 22.05.2023

Der Aussie benötigt keine besonders aufwändige Pflege. Allerdings sollte eine regelmäßige Kontrolle der Zähne, Pfotenballen, Krallen, Ohren und Augen unbedingt zum Alltag dazugehören. Das ist nicht nur wichtig, um Veränderungen zu erkennen, sondern ist auch ein gutes Tierarzttraining. Auf diese Weise gewöhnt sich der Hund schon als Welpe an das Öffnen des Mauls und das Hantieren an Ohren, Schnauze, Kopf und Pfoten. Das fördert zudem die Bindung und das Vertrauen zwischen Hund und Halter. Auch die Fellpflege sollte zum entspannten und vertrauten Ritual für den Hund werden.

Viele Tipps rund um Ohrenpflege, Augenpflege, Zähneputzen und das Schneiden der Krallen gibt es in unserem Artikel über die Pflege von Hunden.

Fellpflege beim Australian Shepherd

Der Aussie hat ein festeres Deckhaar und darunter die weichere, dichte Unterwolle. Eine gewisse Pflege ist nötig, damit das Fell schön und glänzend bleibt. Allerdings hält sich der Aufwand trotz des längeren und flauschigen Aussie-Fells in Grenzen. Wer seinen Hund bei einem Züchter holt, kann sich dort auch Tipps zur Fellpflege und den besten Hundebürsten holen.

Wie viel Fellpflege braucht der Aussie?

Der Aussie benötigt weniger Fellpflege, als manche denken. Auch wenn er flauschig aussieht, so hat er doch ein robustes und relativ pflegeleichtes Fell. Dabei hängt der Pflegebedarf auch von der Zuchtlinie ab. Die Unterschiede sind bei verschiedenen Aussies groß und reichen von kürzerem bis längerem Fell und von wenig bis reichlich Unterwolle. Je nachdem kann auch der Pflegeaufwand schwanken. Meist benötigt das Fell des Australian Shepherds aber nur ein- bis zweimaliges Bürsten pro Woche. Im Fellwechsel muss jedoch intensiver und täglich gebürstet werden. Bei manchen Hunden neigen einzelne Stellen zum Verfilzen, die man täglich durchkämmen sollte. Durch das längere Fell des Australian Shepherds können beim Spaziergang Dreck, Pflanzenteile oder Kletten im Fell hängenbleiben. Diese sollten nach dem Gassigehen bei Bedarf ausgekämmt werden.

Haaren Australian Shepherds stark?

Australian Shepherds verlieren, wie die meisten Hunderassen, regelmäßig Haare. Das kann je nach Hund und dessen Fellmenge etwas unterschiedlich ausgeprägt sein. Allerdings gehören Aussies nicht zu den besonders stark haarenden Rassen. Im Fellwechsel im Herbst und Frühjahr haaren die Hunde einige Wochen lang besonders stark. Vor allem im Frühling, wenn das dichte Winterfell abgeworfen wird, muss man sich auf sehr viel häufigeres Bürsten des Hundes und Staubsaugen der Wohnung gefasst machen. Das restliche Jahr über hat man dafür weitestgehend Ruhe. Eine geringere Menge Fell verliert der Hund jedoch auch zwischen den Fellwechseln jeden Tag. Vergleicht man die Aussie-Haare mit dem Fell von kurzhaarigen Hunden, lassen sie sich relativ leicht entfernen. Denn kurze, feste Haare bleiben oft in Polstern oder Teppichen stecken, während sich die längeren und weicheren Haare des Australians Shepherds gut absaugen lassen. Übrigens haaren Hündinnen hormonell bedingt vor der Läufigkeit oft besonders stark. Dafür haben Rüden oft ein etwas längeres Fell, vor allem an Mähne und Halskrause. Insgesamt macht das für Fellpflege und Reinigungsaufwand aber keinen großen Unterschied. Kastrierte Hunde haaren oft mehr als unkastrierte Tiere und bekommen zum Teil auch ein anders aussehendes, dichteres Unterfell.

Soll man Aussies baden und wenn ja, wie oft?

Der Australian Shepherd ist ein geländegängiger, aktiver Hund, der gerne alles mitmacht. Immerhin wurde er ursprünglich als Hütehund von amerikanischen Farmern für zahlreiche Aufgaben bei Wind und Wetter eingesetzt. Davon zeugt heute noch das robuste, vor Regen, Kälte und Hitze schützende Fell.

Auch heute noch sind fast alle Aussies gerne draußen und lieben Wanderungen und Spaziergänge. Aber der Australian Shepherd liebt, je nach Charakter, oft auch Wasser, Schlamm oder das Wälzen in „Hundeparfüm“ (zum Beispiel dem Kot von Tieren). Ist der Hund voll Schlamm oder stinkt er zum Himmel, dann darf und soll man ihn natürlich baden. Für Schlamm und Erde reicht oft klares Wasser. Hat der Hund sich in etwas gewälzt, ist Shampoo nötig. Dafür sollte niemals ein Shampoo für Menschen (auch kein Babyshampoo) verwendet werden. Die Hundehaut hat nämlich einen anderen pH-Wert als die des Menschen. Während menschliche Haut einen Säureschutzmantel und dadurch einen sauren pH-Wert von durchschnittlich 5,5 besitzt, haben Hunde einen neutralen Haut-pH von 7,4 bis 7,51;2. Statt Babyshampoo oder Menschenshampoo ist deshalb ein mildes Hundeshampoo die beste Wahl. Damit kann man, wenn nötig, durchaus auch oft baden, ohne dass es dem Hund schadet.

Doch muss man einen Hund baden? Auch wenn er sich nicht schmutzig macht? Nein. Man muss nicht. Das Aussiefell ist quasi selbstreinigend. Zudem wurden in einer Studie3 von Forschern aus Hirslanden Männerbärte und das Fell von Hunden untersucht. Das Ergebnis: Im Hundefell waren weniger Keime zu finden als in den Bärten der Männer. Aber immerhin leben die meisten Menschen sehr eng mit ihrem Tier zusammen. Streicheln und Kuscheln gehört mit dazu. Je nachdem darf der Hund vielleicht auch mit auf das Sofa oder in das Bett. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, den Hund hin und wieder (zum Beispiel alle 6 bis 12 Wochen) gründlich durchzuwaschen. Das hilft auch dabei, das Fell zu pflegen sowie Haut und Fell von Staub und Schmutz zu befreien. Im Fellwechsel kann das Waschen dabei helfen, dass das alte Fell sich besser löst.

Darf man einen Australian Shepherd im Sommer scheren?

Hechelt der Aussie im Sommer schnell oder möchte sich in der Sonne kaum bewegen, machen sich Hundehalter oft Sorgen, dass das längere, dichte Fell zu warm sein könnte. Dass viele Hunde im Hochsommer weniger aktiv sind, ist aber völlig normal. Auch wenn dem Hund warm ist empfehlen Experten: Man sollte einen Australian Shepherd nie scheren. Das Fell wärmt im Winter, schirmt im Sommer aber auch die Hitze und Sonnenstrahlen ab. Ein geschorener Hund kann sogar einen Sonnenbrand bekommen. Außerdem wächst das Fell oft nicht gleichmäßig nach und sieht dann zum einen unschön aus, zum anderen kann es seine Schutzfunktion im Winter und Sommer schlechter erfüllen.

Doch was kann man dann im Sommer tun, damit den Hund das Fell nicht stört? Wichtig ist es, das Fell regelmäßig zu bürsten und das lose Unterfell zu entfernen. So wird das Hundefell leichter und besser durchlüftet. Ansonsten gilt: ans Wetter und den eigenen Hund anpassen. Wasser auf den Spaziergang mitnehmen, schattige Wege oder kühlere Tageszeiten wählen, kleinere Runden gehen oder dort spazieren gehen, wo der Aussie ins Wasser springen und sich abkühlen kann.

Quellen

  1. Mason IS, et al. A review of the biology of canine skin with respect to the commensals Staphylococcus intermedius, Demodex canis and Malassezia pachydermatis. Vet Dermatol 1996; 7: 119-32.
  2. Matousek JL, Campbell KL. A comparative review of cutaneous pH. Vet Dermatol. 2002 Dec;13(6):293-300.
  3. Gutzeit A, et al. Would it be safe to have a dog in the MRI scanner before your own examination? A multicenter study to establish hygiene facts related to dogs and men. Eur Radiol. 2019 Feb;29(2):527-534.

Bildquellen

Illustrationen: Stefan Große Halbuer

The comb of pet slicker brush with cat fur clump after grooming © Depositphotos.com/olena.sakhatska

Picture of an Australian Shepherd who stands in a lake © Depositphotos.com/Madrabothair