Kokosöl für Hunde kaufen – Darauf sollten Hundehalter achten
Wie der Name schon sagt, wird das Kokosöl aus der Kokosnuss gewonnen. Kokosnüsse kommen überwiegend in tropischen Ländern vor und wachsen dort, wo andere Pflanzen nicht mehr gedeihen können. Die Kokospalme ist anspruchslos und dient in diesen Ländern als gesundes Nahrungsmittel mit vielen Nährstoffen.
Kokosöl entstammt dem weißen Fruchtfleisch der Kokosnuss. Dieses wird getrocknet und das Öl daraus gewonnen. Das wertvollste Kokosöl wird hergestellt, wenn die Kokospalme aus dem biologischen Anbau entstammt.
Kokosöl hat eine Besonderheit: Bei einer Temperatur von ca. 20 °C abwärts geht es von der flüssigen Form in eine feste über. In den tropischen Ursprungsländern ist das Öl also immer flüssig, in unseren Breitengraden wird es zu einer weißen festen Paste.
Es gibt kein spezielles Kokosöl für Hunde zu kaufen. Für die Vierbeiner wird das gleiche Produkt benutzt, welches auch Menschen für sich selbst anwenden. Üblicherweise wird es Gläsern verkauft.
Woraus besteht Kokosöl?
Der größte Anteil von Kokosöl besteht aus gesättigten Fettsäuren. Darin enthalten sind auch sehr viele mittelkettigen Fettsäuren. Die bekannteste mittelkettige Fettsäure ist die Laurinsäure.
Hochwertige Kokosöle wie beispielsweise Bio-Kokosöle enthalten sehr viel Laurinsäure. Ihr wird nachgesagt, dass sie eine antivirale und antibakterielle Eigenschaft hat. Je mehr Laurinsäure in dem Produkt enthalten ist, desto wirkungsvoller kann es sein.
Weitere Bestandteile von Kokosölen sind:
- Mineralien
- Aminosäuren
- Fitermin
- Myristinsäure
- Caprylsäure
Grundsätzlich hat Kokosöl eine große feuchtigkeitsspendende Wirkung. Deshalb wird es auch häufig in der Kosmetik-Industrie verarbeitet. Zusätze von diesem Öl findet man daher in Shampoos, Duschgels, Massageöle und ähnlichen Produkten.
Kokosöl hat einen angenehmen Duft. Viele Menschen assoziieren diesen mit einem Sehnsuchtsgefühl nach Urlaub. Das ist auch kein Wunder, wenn man dabei an Kokospalmen am Strand denkt.
Der Geruch macht aber noch kein hochwertiges Kokosöl aus. Wurde es in der Herstellung zu stark erhitzt oder weiterverarbeitet, gehen wertvolle Bestandteile verloren. Manche Produkte sind auch mit Paraffinöl gestreckt und ein künstlicher Kokos-Duft beigemengt.
Wie kann Kokosöl bei Hunden angewendet werden?
Kokosöl kann bei Hunden äußerlich bei der Fellpflege verwendet werden. Aber es kann auch zur inneren Behandlung als Nahrungsergänzungsmittel benutzt werden. Bei folgenden Krankheiten/Situationen haben Hundehalter positive Erfahrungen mit dem Öl gemacht:
- Stumpfes Fell: Manchmal leidet das Fell des Vierbeiners und wirkt struppig und stumpf. Die Ursachen können vielfältig sein. In diesem Fall kann Kokosöl als Conditioner angewendet werden. Dazu nimmt der Hundehalter eine erbsengroße Masse Kokosöl auf seine Handfläche und verreibt diese. Dadurch wird das Kokosöl erhitzt und schnell flüssig. Mit den Händen kann nun das Fell des Hundes mit einem leichten Druck abgestrichen werden. Auch eine leichte Massage ist denkbar, sodass das Öl auch bis auf die Hundehaut gelangt.
- Trockene Hundehaut: Daran können tatsächlich auch Hunde leiden. Der Besitzer erkennt es daran, dass sich der Hund häufig kratzt oder die Haut schuppt. Damit das Kokosöl auch auf die Haut gelangt, ist die Sprühmethode sehr erfolgreich. Dafür wird eine kleine Sprühflasche benutzt, in der das harte Kokosöl hinein gefüllt wird. In einem Wasserbad wird die Flasche anschließend erwärmt bis es flüssig wird. Nun kann es im Fell des Hundes versprüht werden. Der Hundehalter sollte es anschließend die Haut einmassieren.
- Rissige Pfoten: Manche Hunde haben aufgerissene Pfotenballen. Das kann daran liegen, dass der Hund häufig auf Asphalt laufen muss. Im Winter leiden Hundepfoten besonders unter dem Einsatz von Salz auf den Wegen. Mit dem feuchtigkeitsspendenden Kokosöl kann hier an den empfindlichen Hundepfoten Linderung verschafft werden. Mit einem Stück harten Öl werden die Pfotenballen einfach eingerieben.
- Ekzeme oder Hautirritationen: Auch Hunde können unter Hautproblemen leiden. Darunter fallen Pusteln, Pickel, Insektenstiche und Ekzeme. Häufig liegt diesem eine Allergie zugrunde. Kokosöl kann desinfizierend und entzündungshemmend wirken. Gleichzeitig hat es einen kühlenden Effekt. Um die betroffenen Stellen zu behandeln, wird eine dünne Schicht Kokosöl auf die betroffene Stelle geschmiert.
- Ohrenentzündungen: Manche Hunde leiden unter entzündeten Ohren. Besonders die Hunde mit langen Schlappohren haben oft damit zu kämpfen. Die Ursache sind oftmals Ohrmilben. Diese sind auch mit bloßem Auge als schwarze Pünktchen zu erkennen. Mithilfe von erwärmtem Kokosöl auf einem Wattepad können die Hundeohren sanft ausgewischt werden. Das Öl wird dabei kühlen und desinfizierend. Auf keinen Fall sollte mit einem Wattestäbchen in den empfindlichen Ohren herum gestochert werden.
- Zur Stärkung des Immunsystems: Kokosöl wird ebenfalls als Energiespender angesehen. Somit stärkt es das Immunsystem und sorgt für ein gesundes Nervensystem. Dafür wird das Öl innerlich angewendet. Zur Dosierung kommt es auf das Gewicht des Hundes an. Allgemein wird geraten, dass 10 ml Kokosöl pro 10 kg Hundegewicht ausreichend sind. Zur Fütterung kann das Öl etwas angewärmt werden, um dann flüssig über die Mahlzeit zu träufeln. Nur die wenigsten Hunde würden das Kokosöl in seiner festen Form fressen. Wer seine Hunde mit Rohfutter (Barf) füttert, sorgt damit auch für das Fett. Dieses wird benötigt, damit das Gemüse richtig aufgespalten werden kann.
- Wurmbefall: Viele Hundehalter schwören auf Kokosöl, um die Hunde natürlich zu entwurmen. Auch dazu wird das Öl innerlich angewendet. Die Dosierung ist ebenfalls 10 ml Kokos pro 10 kg Hundegewicht. Allerdings sollte jedem klar sein, dass bei einem sehr starken Wurmbefall die Parasiten nicht abgetötet werden. Hier hilft nur der Tierarzt, der ein entsprechendes Medikament verordnet.
Kann Kokosöl bei Zecken und Flöhen helfen?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn es kommt auch immer auf die Umgebung an. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Zeckenarten deutschsprachigen Raum. Einige lassen sich vom Kokos-Duft abhalten, aber auch andere wiederum nicht.
Ist die Zeckenpopulation in einem Gebiet besonders hoch, wird sich ein Zeckenbefall wahrscheinlich nicht vermeiden lassen. Es gibt einfach zu viele davon. Dann sollte der Hund zusätzlich noch anders vor den Parasiten geschützt werden.
Dasselbe gilt für den Flohbefall. Flöhe halten sich meistens nicht lange am Hund auf. Sie springen auf ihr Opfer, saugen das Blut und sind wieder verschwunden.
Schafft es ein Floh mit dem Hund ins Haus, quartiert er sich eher in der Umgebung des Vierbeiners ein. 90 % der Flöhe befinden sich daher im Körbchen, auf dem Sofa oder im Teppich. Hier müssen andere Maßnahmen als Kokosöl getätigt werden, um der Flohplage Herr zu werden.
Aber einen Versuch kann der Hundehalter wagen, ob Kokosöl hilft, die Parasiten abzuhalten. Die Laurinsäure im Öl soll dafür sorgen, dass ihr Geruch zumindest Zecken vom Befall abhalten soll. Dafür wird der Hund äußerlich mit dem Kokosöl behandelt.
Ein walnussgroßes Stück festes Kokosöl wird in den Händen gerieben, so das es durch die Wärme flüssig wird. Nun wird der Hund mit den Händen an den Stellen eingerieben, die Zecken bevorzugt am Vierbeiner aufsuchen. Das sind besonders:
- am Kopf hinter der Ohrmuschel
- an den Achseln der Vorderbeine
- vor der Brust
- am Hals
- Rückenpartie
Einige Hundehalter geben zusätzlich noch eine geringe Menge Kokosöl über das Futter. Dadurch kann der Vierbeiner geringfügig seinen Eigengeruch so verändern, dass Zecken erst gar nicht auf den Hund aufspringen.