So solltest du deinen Hund füttern!

Aktualisiert am: 05.02.2024

Schaust du gerne Kochvideos auf Youtube? Machst beim trendigen Intervallfasten mit? Oder greifst du bei Naschhunger zum Proteinriegel statt der Schoko? Dann gehörst du wahrscheinlich zu den Zweibeinern, die sich zumindest hin und wieder mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Die meisten von uns wissen recht genau, welche Lebensmittel uns guttun und welche nicht. Aber kannst du das Gleiche auch über das Futter für deinen Hund sagen? Wenn nicht, dann ist es höchste Zeit für einen Doggie-Food-Crashkurs! Hier kommt er schon. Bei unseren vierbeinigen Mitbewohnern ist die richtige Ernährung nämlich ein ebenso wichtiges Thema wie bei uns Menschen.

Mit leckerem Bio-Fleisch im Hundenapf ist die Sache leider nicht gegessen (ja, der Wortwitz war beabsichtigt). Nicht jedes Fertigfutter mit einem putzigen Welpen drauf ist für dein Fellbaby geeignet. BARF gibt es auch noch. Und Hunde bekommen ebenfalls Nährstoffmängel, wenn sie nicht richtig gefüttert werden. Die zeigen sich leider oft erst viel später und in vermeintlich unzusammenhängenden Gesundheitsproblemen … Doch was braucht unser süßester Hausgenosse, damit er gesund und munter bleibt? Fangen wir doch ganz von vorne an! Achtung: Jetzt kommt etwas Theorie. Wenn dich die gar nicht interessiert, scroll weiter nach unten zur Hundefütterungs-Praxis.

Die sechs Bausteine einer gesunden Hundeernährung

Sechs Komponenten müssen unbedingt in der Hundeernährung vorkommen:

  • Wasser
  • Proteine
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Vitamine
  • Mineralien

Welchen Anteil der einzelnen Nährstoffe ein bestimmter Vierbeiner braucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Alter, Lebenszustand und Rasse zum Beispiel. Das ist eigentlich logisch: Menschenbabys haben schließlich auch einen anderen Nährstoffbedarf als Teenager oder werdende Mamas. Genauso muss ein sehr alter Hund anders gefüttert werden als ein Welpe. Und welche Funktionen haben die einzelnen Nahrungskomponenten? Das sehen wir uns jetzt im Detail an:

Wasser

Wie der Mensch besteht der Hund zu einem großen Teil aus Wasser. Ja, das gilt auch für deinen Vierbeiner. Der ist zu 70 % Wasser – erst danach kommen Kuschelfell und treuherzige Knopfaugen! Hunde müssen deshalb immer ausreichend Wasser zur Verfügung haben. Das beziehen sie aus Feuchtfutter und dem Wassernapf. Vergewissere dich mehrmals täglich, dass dieser sauber und gefüllt ist. Das gilt ganz besonders für Hunde, die vor allem Trockenfutter bekommen!

Proteine (= Eiweiß)

Diese Moleküle geben dem Hund seine Energie (bei uns Menschen sind Kohlenhydrate die erste Energiequelle). Proteine sind außerdem für das Zellenwachstum und die Zellreparatur wichtig. Und bei Haushunden gehen besonders viele Proteine für die Pflege des Fells drauf!

Jetzt wird’s aber noch ein bisschen genauer: Jedes einzelne Protein besteht aus vielen Aminosäuren. Amino-was? Stell dir die einzelnen Aminosäuren einfach als bunte Legosteine vor, die zu Proteinen aufgebaut werden. Insgesamt gibt es 20 verschiedene Aminosäuren – das wären die verschiedenen Farbkategorien (rot, blau, grün, …) der Legosteine. Aber nur 10 davon sind essenziell für Hunde – nämlich jene, die der Hundekörper nicht selbst herstellen kann. Sie alle müssen in einer gesunden Hundeernährung vorhanden sein.

Proteine kommen in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Doch leider enthalten die meisten Proteinlieferanten für sich genommen nicht alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. Ein einziges Nahrungsmittel kann deshalb nicht den gesamten Proteinbedarf abdecken. Der Trick ist es, verschiedene Proteinlieferanten in der Ernährung richtig zu kombinieren. (Genau das gleiche Konzept trifft auf deinen Körper zu!)

Wichtig ist auch die Verdaulichkeit der Proteine: Manche sind besser, manche schlechter verdaulich. (Bei billigem Hundefutter wird häufig nicht auf die Verdaulichkeit der Proteine geachtet!)

Protein aus Fleisch, Fleischnebenprodukten, Eiern und Milchprodukten werden vom Hund besonders gut verdaut. Viele pflanzliche Proteinlieferanten können dagegen nur schwer verwertet werden oder haben nicht die richtigen Aminosäuren. Ein Hundefutter mit hohem Fleischanteil ist also besonders reich an gut verwertbaren Proteinen.

Fett

Fett ist ein weiterer Energiespender für Hunde. Außerdem liefert es wichtige Fettsäuren. Omega-6-Fettsäuren sind ganz besonders gesund. Fett hilft dem Hundekörper auch dabei, bestimmte Vitamine (A, E, D und K) besser aufzunehmen.

Kohlenhydrate

Liefern Eisen, Mineralien und Ballaststoffe. Achtung: Hunde verdauen komplexe Kohlenhydrate (Getreide) im gekochten Zustand sehr viel besser als roh. Wenn dein Wauwau oft Verstopfung hat, hat er möglicherweise einen Ballaststoffmangel. Ein Tierarzt-Trick dafür ist es, geriebene Karotten zum Hundefutter hinzuzugeben.

Vitamine und Mineralien

Sind sehr wichtig für verschiedenste Körperfunktionen. Fertigfutter enthält meist ausreichend Vitamine und Mineralien. Zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel sind deshalb meist eher schädlich. Die brauchst du nur, wenn du Hundefutter selbst kochst. Übrigens: Vitamine kommen aus organischen (z. B. Gemüse), und Mineralstoffe aus anorganischen Stoffen (z. B. Stein).

Wie erkenne ich gutes Fertigfutter?

Eines vorweg: Wie die Fertiggerichte-Welt der Menschen ist auch die Tierfutterindustrie eine, in der richtig viel Marketing betrieben wird. Bezeichnungen wie „ganzheitlich“ und „natürlich“ sind beispielsweise nicht geschützt und dürfen deshalb nach Belieben verwendet werden. (So wie bei uns also. Hmmmm)

Deshalb musst du die Augen aufmachen und den Verstand einschalten, wenn du nach Hundefutter mit maximalem Gesundheits- und Gourmet-Potenzial suchst. Einen Tierarzt nach Empfehlungen zu fragen, schadet ebenfalls nicht. Den Verstand dabei auszuschalten, aber schon! Denn manche Tierärzte empfehlen vor allem die Hundefutter-Marke weiter, die sie selbst vertreiben – und nicht die, die am hundefreundlichsten ist.

Wähle ein Futter von einem bekannten Hersteller, das wenige Zusätze hat und aus möglichst unverarbeiteten Zutaten besteht. Die sind nach Gewichtung geordnet am Etikett aufgelistet. Fleisch sollte bei Feuchtfutter ganz oben stehen. Bei Trockenfutter ist es dehydriert, verliert deshalb an Volumen und darf darum weiter nach unten rutschen. Wenn du besonderen Wert auf eine kontrollierte, artgerechtere Tierhaltung legst, kann ein Bio-Hundefutter eine Alternative sein.

Fleischnebenprodukte wie Leber, Herz, Magen oder Zunge klingen für dich vielleicht nicht besonders appetitanregend. Für Hunde sind das aber wertvolle Nährstofflieferanten, die Abwechslung in den Futternapf bringen. Davon bitte nicht abschrecken lassen!

Wähle ein kalorienarmes Futter. Die meisten Haushunde haben nämlich einen überraschend niedrigen Energiebedarf. Das heißt: Wenn ein Futter besonders kalorienhaltig ist, kannst du nur kleine Portionen davon verteilen. Und die lassen das Hündchen meist unbefriedigt zurück.

Und: Greif unbedingt zum passenden Futter für die Lebensphase deines Hundes!

Was nicht am Etikett steht

Häufig unterscheidet sich schlechtes von gutem Fertigfutter nicht durch das Mengenverhältnis der einzelnen Zutaten, sondern durch Qualität und Verdaulichkeit. Schlechtes und hochqualitatives Futter können zum Beispiel den gleichen Prozentanteil an Proteinen haben. Aber das im besseren Futter enthaltene Protein ist vermutlich eines, das Hunde gut verdauen können. Auch Qualitätskontrollen bei der Herstellung sind wichtig. Denn Proteine können durch zu starkes Erhitzen zerstört werden. Recherchiere deshalb gründlich, welche Hundefutterhersteller einen guten Ruf haben.

Ist Trockenfutter oder Feuchtfutter besser?

Endlich mal ein Punkt, der relativ simpel ist! Grundsätzlich sind Trocken- und Feuchtfutter vom Nährstoffaspekt genau gleich. Was du fütterst, hängt also von deiner Vorliebe – und der deines Vierbeiners – ab!

Trockenfutter ist leichter als Nassfutter, benötigt weniger Platz und lässt sich gut in einem Futterbehälter aufbewahren. Das macht das Handling einfach. Manche Experten meinen außerdem, dass Trockenfutter besser für die Zähne ist. Aber Vorsicht: Trockenfutter-Hunde müssen sehr viel trinken, um den Wassermangel im Futter auszugleichen. Sonst gibt es langfristig Gesundheitsprobleme. Wenn dein Hund nicht gerne und vor allem nicht viel trinkt, ist Trockenfutter deshalb eventuell nicht die richtige Wahl!

Umgekehrt ist Nassfutter gut, weil es einen Teil des Flüssigkeitsbedarfes gleich beim Fressen deckt.

Einen Mittelweg stellt ein halbfeuchtes Hundefutter dar. Es lässt sich gut lagern, hat durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt aber weichere Brocken als herkömmliches Trockenfutter.

Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass die Qualität des Futters stimmt!

Achtung auch: So, wie jeder Mensch ein bisschen anders ist, verträgt dein Vierbeiner nicht zwangsläufig das gleiche Futter wie sein bester Spielkumpel! Verschiedene Hunde reagieren anders auf die gleiche Ernährungsweise. Heikle Hündchen gibt’s natürlich auch. Zwing dem Wauwau kein Essen auf, das ihm oder ihr nicht schmeckt. Nach ein paar Fütterungs-Experimenten kommt ihr garantiert auf einen gemeinsamen Nenner, der Hund und Herrchen (oder Frauchen) glücklich macht!

Soll ich Nahrungsergänzungsmittel hinzugeben?

Grundsätzlich nicht – außer, du kochst das Hundefutter selbst.

Bekommt der Hund aber schon eine ausgeglichene Diät oder ein hochwertiges Fertigfutter, sind zusätzliche Vitamine eher schädlich als nützlich. Zu viel Kalzium kann Knochenprobleme auslösen. Ein Überschuss an Vitamin A schädigt die Blutgefäße und führt zur Dehydrierung. Und zu viel Vitamin D nimmt Hunden den Appetit und schädigt ebenfalls die Knochen!

Ausgenommen sind Aufbaupräparate für alte Hunde oder spezielle Nahrungsergänzungen, die dein Tierarzt dir aufgrund von Erkrankungen oder einem besonderen Bedarf des Hundes empfohlen hat. Mehr dazu kannst du unten bei der Fütterung von älteren Hunden und Hunden mit Erkrankungen nachlesen.

Was ist mit rohem Hundefutter (BARF)?

Bei uns Menschen ist Raw Food mittlerweile zur Trend-Diät geworden. Haben unsere Wuffis uns diese hippe Ernährungsform längst voraus? Und noch viel wichtiger: Heißt das, dass wir ihnen keinesfalls gekochtes Futter geben dürfen – denn ihr Vorfahre, der Wolf, hatte schließlich auch nicht die Möglichkeit, sein Hühnchen zu kochen?

Nein, nicht zwangsläufig! Über viele Jahrhunderte der Domestizierung haben unsere Haushunde sich längst an menschliche Diäten angepasst. Dazu zählt auch, dass gewisse Zutaten gekocht sind. Wenn du außerdem Teil 1 des Artikels gründlich gelesen hast (hast du natürlich, stimmts?), weißt du, dass Hunde die meisten Getreidearten im Rohzustand nicht gut vertragen.

Trotzdem hat die natürlichste Form der Hundefütterung – die Rohkostfütterung – viele Vorteile. Aber von Anfang an:

BARF steht für Bones and Raw Food. Dabei kommt nur Ungekochtes in den Hundenapf: rohes Fleisch, Organe, Knochen, Eier, Joghurt, aber auch Obst (Apfel) und Gemüse (Brokkoli, Spinat).

Mit BARF ernährte Hunde haben häufig

  • Ein glänzendes Fell
  • Gesündere Zähne
  • Bessere Haut
  • Mehr Energie
  • Eine gesunde Darmflora

Klingt gut? Ist es auch! BARF ist gesund, verträglich und schmeckt dem Hund. Gleich in den Supermarkt und Steaks holen also? Nicht so schnell! Einige grundlegende Regeln gibt es schon: Wenn du das Futter vorbereitest und portionierst, befolge ein einfaches Grundrezept, das angibt, wie hoch die jeweiligen Anteile an Fleisch, Barf-Gemüse und anderen Zutaten (z. B. Mineralstoffe) sein sollen. Angepasst auf das Alter und die Lebensphase deines Hundes, natürlich! Wiege die Zutaten dabei besser ab, als zu schätzen. Und: Die einzelnen Komponenten dürfen ruhig variiert werden, damit es nicht langweilig wird am Speiseplan.

Außerdem sollen bitte nur hochwertige Zutaten im Napf landen. Die müssen auch richtig gelagert werden, damit nichts schlecht wird. Für Welpen ist Fleisch in Lebensmittelqualität am besten geeignet. Und für ausgewachsene Hunde suchst du dir idealerweise einen transparenten Futtermittelhändler, dem du vertrauen kannst. Rohes Fleisch für Tiere ist nämlich manchmal mit Zusatzstoffen versehen, die weder du noch dein Wuffi mögt.

Wenn Qualität, Menge und Zutaten stimmen, dann kann aber (fast) nichts mehr schiefgehen!

Nur eine klitzekleine Warnung zum Schluss: Rohes Fleisch hat manchmal gefährliche Bakterien (zum Beispiel Salmonellen), die sowohl den Hund als auch die Menschen krank machen, die ihn versorgen und streicheln. Behalte das im Hinterkopf, wenn kleine Kinder oder immunschwache Personen im gleichen Haushalt leben wie der BARF-gefütterter Kuschelhund.

Alternativ kannst du auf einen Mittelweg ausweichen und Barf in Dosen oder Trockenbarf wählen, damit du nicht mit dem rohen Fleisch hantieren musst. Diese Varianten eignen sich übrigens auch gut, wenn du in den Urlaub fährst. Denn auch hier ist es je nach Region und Unterkunft schwierig, das rohe Fleisch immer frisch einzukaufen und zuzubereiten.

Wie viel und wie oft soll (oder darf!) mein Hund fressen?

Kennst du das, wenn du dir bei Langeweile gedankenlos Chips oder Kekse in den Mund steckst? Oder dich bei schlechter Laune mit einer kleinen Nascherei tröstest? Das gibt es bei Hunden genauso: Nicht immer, wenn der Wauwau bettelt, braucht er oder sie tatsächlich Futter. Tierärzte haben herausgefunden, dass dieser traurig-hungrige Blick eher nach Aufmerksamkeit als nach Nahrung fragt. Und aussagen könnte, dass dein Hund vielleicht ein bisschen unterbeschäftigt ist. Widme ihm oder ihr deshalb ganz bewusst viel Zeit für Spaziergänge, einer Runde Stöckchenwerfen oder gute Knuddeleinheiten!

Die meisten erwachsenen Haushunde brauchen überraschend wenig Futter und Kalorien. Ein bis zwei Mal am Tag füttern reicht üblicherweise völlig aus. Du kannst aber ausprobieren, ob dein Hund glücklicher ist, wenn er drei kleine Portionen bekommt!

Wie groß die einzelnen Portionen sein sollen, hängt von der Kaloriendichte des Futters ebenso ab wie von Rasse, Größe und dem Lebensstil deines Mitbewohners. Ein Vierbeiner, der täglich mit dir mitjoggt, muss mehr essen als einer, der in der Handtasche vom Café ins Auto getragen wird. Eh logisch!

Frag deinen Tierarzt um Rat oder kalkuliere grob, wie viele Kalorien dein Hündchen braucht: Idealgewicht des Hundes x 30 + 70 = Tagesbedarf kcal

Achtung: Häufig kommt dabei eine etwas zu hohe Summe heraus!

Denk daran, dass auch Leckerlis Kalorien haben, die im täglichen Kalorienbudget berücksichtigt werden müssen.

Ein Kauknochen ein bis zwei Mal pro Woche entfernt Plaque von den Hundezähnen. Wichtig: Der Knochen muss so groß sein, dass dein Hund ihn nicht im Ganzen schlucken kann. Und außerdem roh – gekochte Knochen können splittern.

Frisches Wasser muss natürlich immer verfügbar sein.

Nährstoffbedarf durch das Hundeleben

Je nach Lebensphase hat dein allerallerbester Freund andere Nährstoffbedürfnisse. Die fünf Lebensphasen sind

  • Welpe
  • Teenager
  • Ausgewachsen
  • Trächtig
  • Senior

Futter für ausgewachsene Hunde hat beispielsweise nicht ausreichend Nährstoffe für Welpen oder die werdende Hundemama. Besonders große Rassen brauchen ebenfalls ein eigenes Futter, weil Knochen und Gelenke viel stärker belastet werden.

Futter für Seniorenhunde

Ältere Hunde (ab 7 Jahren) müssen häufig weniger Kalorien zu sich nehmen, haben aber gleichzeitig einen höheren Proteinbedarf. Pre- oder probiotische Stoffe sind für die Verdauung wichtig, und Antioxidantien & Omega-3-Fettsäuren beugen Entzündungen vor. Ein hochwertiges Seniorfutter kann dadurch im Alter den Hund optimal unterstützen. Bei speziellen Seniorfuttersorten sind auch Zusätze für die Gelenke wie MSM oder Grünlippmuschel bereits im Hundefutter enthalten, was bei Oldies mit Gelenkproblemen vorteilhaft sein kann.

Welpen richtig füttern

In den ersten 6 Monaten ist ein gutes Welpenfutter ganz besonders wichtig. Der süße neue Mitbewohner muss viel und oft essen – drei bis vier Mal pro Tag. Und zwar Futter, das speziell für Welpen zubereitet wurde! Denn wenn das Hundebaby nicht ausreichend Nährstoffe bekommt, wird der erwachsene Hund später schwächlich und krankheitsanfällig … Ab 6 Monaten reicht es aus, 2 bis 3 Mal pro Tag zu füttern.

Denke auch daran, dass Welpen ab dem Zahnwechsel sehr viel kauen möchten, aber sehr harte Kausnacks die Zähnchen schädigen können. Ideal sind spezielle Kauknochen für Welpen.

Futter bei Erkrankungen

Manchmal benötigen Hunde ein Spezialfutter. Dieses sollte immer nur in Absprache mit dem Tierarzt gegeben werden. So kommt bei Allergien oder Nahrungsunverträglichkeiten ein hypoallergenes Futter in Frage. Bei älteren Tiere kann ein Nierenfutter nötig werden, das das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz verlangsamen kann. Zusätzlich können bei Hunden, die wegen Stress oder Erkrankungen wenig Appetit haben ein Appetitanreger helfen, damit der Hund sein Futter wieder gerne frisst.

Hundefutter für kleine und große Hunde: Wie unterscheiden sie sich?

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Hunde unterschiedlicher Größe auch unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse haben. Große Hunderassen, wie Deutsche Doggen oder Bernhardiner, haben tendenziell einen langsameren Stoffwechsel und neigen dazu, mehr Muskeln aufzubauen. Daher benötigen sie in der Regel Hundefutter mit einem höheren Proteingehalt, um ihre Muskelmasse zu unterstützen. Außerdem ist es wichtig, dass Hundefutter für große Hunde weniger Kalorien pro Portion enthält, da große Hunde dazu neigen, leichter an Gewicht zuzulegen. Trockenfutter für große Hunde hat zudem größere Kroketten.

Kleine Hunderassen, wie Chihuahuas oder Dackel, haben einen schnelleren Stoffwechsel und verbrennen Energie schneller. Daher benötigen sie Hundefutter, das reich an Kalorien und leicht verdaulichen Nährstoffen ist, um ihren Energiebedarf zu decken. Kleine Hunde haben auch oft empfindlichere Mägen, daher sollte ein Hundefutter für kleine Hunde besonders gut verträglich sein. Trockenfutter für kleine Hunde hat kleine, an die Hundegröße angepasste Kroketten.

Hundefutter selbst kochen

Gleich eine Warnung vorweg: Selbstgemacht ist nicht immer besser. Und braucht viel Zeit und Fachwissen … Viele Hundefutter-Rezepte, die in der Welt kursieren, enthalten nicht alle wichtigen Nährstoffe. Oft ist das sogar bei Rezepten vom Tierarzt der Fall! Langfristig bekommt dein Hund dadurch Mangelerscheinungen. Wenn er oder sie schon Gesundheits- oder Verdauungsprobleme hat, ist sowieso ein maßgeschneidertes Rezept nötig.

Ich will dich aber nicht aus der Küche vertreiben! Im Gegenteil: Eine durchdachte, hausgemachte Hundediät ist nachhaltig, gesund und gibt dir volle Kontrolle über die Qualität der Zutaten.

Wenn es dir mit dem Selberkochen ernst ist, sprich aber bitte erst mit Hundeernährungsspezialisten, bevor du zum Kochtopf greifst.

Was es zu beachten gibt:

  • Mach bei vorgegebenen Rezepten keine Experimente. Schon kleine Veränderungen können das Nährstoffprofil verändern (z. B. ob ein Huhn mit oder ohne Haut und Knochen gekocht wird). Auch die Kaloriendichte des Futters verändert sich schnell.
  • Tausch keine Zutaten gegen vermeintlich ähnliche Produkte aus. Das wirkt sich ebenfalls auf das Nährstoffprofil aus: Mais- und Walnussöl zum Beispiel haben andere Fettsäuren als Oliven- oder Kokosöl.
  • Wiege sämtliche Zutaten (vor allem das Fleisch) grammgenau ab.
  • Eventuell sind Nahrungsergänzungsmittel nötig. Selbstgekochtes Welpenfutter beispielsweise hat fast immer zu wenig Kalzium. Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel müssen aber ganz genau abgestimmt sein.

Tipp: Geht nach zwei bis drei Wochen der Diät á la Mama oder Papa zum Tierarzt. Der kann das Gewicht deines Hundes genau checken. Dies ist ein erster Indikator dafür, ob die selbstgekochte Nahrung stimmig ist. Danach kommt der Wauwau am besten zweimal pro Jahr zur Kontrolle: Veränderungen durch Mangelernährung zeigen sich erst später in Haut, Fell oder anderen Körperteilen.

Wie du siehst, ist es nicht ganz einfach, vollwertige Hundenahrung selbst zusammenzustellen. Deutlich einfacher ist es, nur mit Leckerli zu experimentieren und diese zum Beispiel gegen Obst oder Gemüse zu ersetzen. Aber bitte keine Weintrauben – warum, liest du weiter unten!

Ist es möglich, Hunde vegetarisch zu ernähren?

Die Frage aller Fragen! Und die Kurzantwort lautet: Ja.

Denn der Hund braucht Proteine und Fette, um wichtige Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Ob die aus Soja oder einem Steak kommen, ist nebensächlich. Wichtig ist nur, dass die Nahrung die richtigen Fett- und Aminosäuren enthält und gut verdaulich ist. Allerdings können viele Pflanzenproteine von Hunden entweder nicht gut aufgespalten werden oder liefern nicht alle essenziellen Aminosäuren. Eine vegetarische Diät muss deshalb extrem durchdacht und abgestimmt sein, damit dein Hund auch wirklich mit den richtigen Nährstoffen versorgt ist.

Ist vegetarische Hundenahrung nicht gegen die Natur?

Ein Hund ist ein Allesfresser – oder Omnivore. Die Vorväter unserer Haushunde – die Wölfe – hingegen waren Carnivoren. (Allerdings waren sie opportunistisch und haben hin und wieder Obst, Gemüse und Getreide gefressen.) Im Laufe der Jahrhunderte haben wir die Wölfe zu unseren besten Freunden domestiziert. In dieser Zeit hat sich das Verdauungssystem des Hundes auf die verfügbare Nahrung abgestimmt. Und die bestand oft aus tierischen UND pflanzlichen Speiseabfällen. Hunde haben zum Beispiel verschiedene Verdauungsenzyme, die Kohlenhydrate in Glukose aufspalten können. Der fleischfressende Wolf hat diese nicht.

Hund haben sich also einfach weiter Richtung Allesfresser angepasst. Trotzdem ist der Appetit auf Fleisch ihre „Standardeinstellung“. Auch der Körperbau ist auf tierische statt pflanzlicher Nahrung optimiert: Der Hund hat ein Fleischfresser-Gebiss ohne Mahl-, sondern nur mit Reißzähnen. Er kann keine Mahlbewegungen mit seinem Maul machen. Und er hat einen fleischfresser-typisch kurzen Darm.

Es ist also möglich, Hunde mit einem hochwertigen vegetarischen Hundefutter gesund und vegetarisch zu ernähren. Im Gegensatz dazu liefert eine Reinfleisch-Diät ironischerweise nicht ausreichend Nährstoffe! Aber wenn du deinen Wuffi mit dir zum Fleischverzichter machst, muss dir klar sein, dass ihm oder ihr das aus rein geschmacklicher Sicht wahrscheinlich nicht leichtfällt.

Was dürfen Hunde auf keinen Fall fressen?

Ganz grundsätzlich gilt das gleiche wie für dich (oder deine Kids): nichts zu Salziges, fettig Frittiertes oder Gezuckertes, bitte. Und nichts mit chemischen Zusatzstoffen. Aber da sind noch einige Dinge, die für uns Menschen gesund sind, für Hunde aber gar nicht:

  • Milch: Nach dem Welpenalter verlieren Hunde die Fähigkeit, Milchzucker zu verdauen. Milch im Napf resultiert also in Bauchweh und Durchfall!
  • Weintrauben & Rosinen: Schon wenige Trauben lösen Nierenprobleme aus!
  • Zwiebeln: sehr giftig für Hunde. Diese greifen die roten Blutkörperchen an, was eine Anämie (Blutarmut) zur Folge hat.
  • Zitrusfrüchte (Zitrone, Grapefruit, Orange): Die enthaltene Zitronensäure löst Durchfall und Brechreiz aus.
  • Roher Hefeteig: Weil die Hefe in den Eingeweiden weitergärt, sind starke Blähungen die Folge (das gilt übrigens auch für uns Menschen!)
  • Avocado: In der Avocado ist ein Stoff namens Persin enthalten. Dieser löst Brechreiz und Durchfall beim Hund aus. Außerdem kann ein verschluckter Avocadokern im Darm des Hundes stecken bleiben.
  • Pfirsich & Pflaume: Auch hier ist der Kern gefährlich. Der enthält nämlich den giftigen Stoff Cyanid (den ebenfalls wir nicht essen sollen. Aber wir spucken Kerne ohnehin aus). Pfirsich- oder Pflaumenkern können im Hundedarm stecken bleiben.
  • Macadamianüsse: Schon vier bis sechs Nüsse lösen Vergiftungserscheinungen und Leberschäden aus.
  • Schokolade: Besonders giftig! Schoko hat nicht nur viel Zucker, sondern enthält auch den Stoff Theobromin. Backschokolade und dunkle Schoko haben besonders viel davon, weiße Schokolade eher weniger. Hunde bekommen dadurch Durchfall, Muskelzittern, Krampfanfälle, Herzprobleme und sogar innere Blutungen!

Header-Illustration: Stefan Große Halbuer